Unternehmen aus allen Wertschöpfungsbereichen des Bauens bilden die Nürnberger Baugruppe, darunter Hochbau, Tiefbau, Immobilienentwicklung und IT-Dienste. Diese liegen bei BRZ: Der Spezialist für Organisation und Bauinformatik betreibt ein Rechenzentrum, bietet eine eigene Bau-ERP sowie Outsourcing-Services an und unterhält eine Weiterbildungsakademie. Im September 2019 fiel die strategische Entscheidung, bei der ERP-Software auf True Cloud-Lösungen zu setzen, um Unternehmen im Bauhauptgewerbe bei der Digitalisierung optimal zu unterstützen. Daher wurde auch das eigene Rechenzentrum in die Cloud-Plattform Microsoft Azure migriert. Parallel startet mit BRZ 365 die eigene cloud-native ERP-Plattform für die Bau-Branche.
Die Herausforderung: Vom IT-Systemhaus zum Wegbereiter in die Cloud
„Die Abkürzung BRZ geht auf den Begriff ‚Baurechenzentrum‘ zurück“, sagt Iris Röder, Head of Marketing Communications. Hervorgegangen ist BRZ aus dem Lohn-Büro des Bauunternehmens Tauber Bau. Schon in den 1970er Jahren war BRZ damit ein Pionier in der computergestützten Lohnbuchhaltung. Heute vereint es mehrere Geschäftsmodelle: Aus der Baulohnabrechnung hat sich das eigene ERP-System entwickelt. „Wir sind Software- und Service-Anbieter“, erläutert Röder. „Neben der eigenen ERP-Lösung bieten wir mit klassischem Outsourcing von Buchhaltung, Lohn und IT die komplette IT-Infrastruktur bis hin zur Hardware. Letztlich sind wir ein Full-Service-Anbieter, bei uns erhalten Bauunternehmen alles aus einer Hand.“
2019 fiel die strategische Entscheidung für den nächsten großen Innovationssprung: „Die Zukunft der Digitalisierung in der Baubranche findet in der Cloud statt“, sagt Iris Röder. „Wir geben unseren Kunden innovative Lösungen an die Hand, damit sie ihr Unternehmen und ihre Projekte erfolgreich steuern und alle Vorteile der Cloud nutzen können, um ihren Vorsprung im Wettbewerb zu sichern.“ Wie diese Innovation beim Kunden aussehen wird, beschreibt Andreas Schiffler, Head of Datacenter des BRZ: „Wie kann ich Teams auf meiner Baustelle so einsetzen, dass der Lieferschein, den mir der LKW-Fahrer gibt, am besten per Foto-Erkennung in meinem Dokumenten-Management ankommt und meiner Buchhaltung 2,8 Sekunden später zur Prüfung vorliegt? Wir werden künftig die Rolle einnehmen, unsere Kunden zu beraten, wie sie ihr Business mit neuen Cloud-Technologien am besten weiterentwickeln.“
Die Lösung: Migration des Rechenzentrums und Innovation der Angebote
Um dieses Ziel zu erreichen, hat das BRZ zwei Projekte parallel angestoßen: Migration und Innovation. Migration bedeutet, dass das eigene Rechenzentrum in Nürnberg mit seinen Daten und Prozessen selbst in die Cloud umzieht. Innovation heißt: Statt der bisher monolithisch aufgebauten ERP-Software wird ein Paket von Anwendungen in der neuen cloud-nativen Plattform BRZ 365 seit Januar 2022 schrittweise auf den Markt gebracht.
Die Suche nach dem idealen Technologiepartner dauerte nicht lange: „Wir haben zunächst Cloud-Anbieter auf technischer Ebene verglichen. Zusätzlich war die Entscheidung für Microsoft auch eine strategische: Unsere Kunden sind in der Microsoft-Welt zu Hause und werden dies auch in Zukunft sein. Microsoft Azure als Cloud-Lösung und die Microsoft 365 Produkte wirken auf Kundenseite harmonisch zusammen“, sagt Andreas Schiffler.
Thomas Leuthel, IT-Projektmanager Datacenter beim BRZ, beschreibt die Arbeit des Rechenzentrums in Nürnberg: „Wir betreiben Systeme für unsere Kunden und für unsere Schwesterunternehmen.“ Den Anfang im laufenden Migrationsprojekt machten die unternehmensinternen Daten und Prozesse; im Jahr 2021 wurden davon 80 Prozent abgeschlossen. „Wir haben bereits eine komplette Rechenzentrumsinfrastruktur in der Cloud aufgebaut – für 2022 nehmen wir uns alle Server und Services vor, die wir für externe Kunden betreiben.“
Unterstützt wird Leuthel bei dem Migrationsprojekt vom Microsoft Partner glueckkanja-gab. „Wir gehen nach dem ‚Lift and Shift‘-Ansatz vor“, sagt Cloud Solution Architect Florian Stöckl. „Dabei nimmt man zunächst die Infrastruktur so, wie sie ist, und betreibt sie als virtuelle Maschine in der Cloud weiter. Der Vorteil: Das geht relativ schnell und unkompliziert. Um die Cloud optimal nutzen zu können, werden dann nach und nach Komponenten der virtuellen Maschine durch cloud-native Services ersetzt.“ So ist es möglich, bestehende Systeme noch für eine Zwischenzeit weiterlaufen zu lassen.
Das Next-Generation-Datacenter des BRZ nutzt eine ganze Reihe von Azure-Services, zum Beispiel Defender for Cloud, die Azure Firewall, Azure Functions für serverloses Computing oder die Backup-Automatisierung für Virtual Machines. Diese Komponenten sind allesamt Teile einer Azure Foundation, die der Microsoft Partner glueckkanja-gab zur Verfügung stellte. Die Azure Foundation liefert die Grundlagen, um eine Basis-Infrastruktur einzurichten. Sie beruht auf den Erfahrungen, die der Microsoft Partner in zahlreichen Migrationsprojekten gesammelt hat. Das zahlt sich aus: „Die Mechanismen greifen Hand in Hand ineinander. Ein echter Zeitvorteil, dass wir das nicht alles selbst aufbauen müssen“, lobt Thomas Leuthel die Azure Foundation und die Zusammenarbeit mit dem Microsoft Partner glueckkanja-gab. „Als Rechenzentrumsbetreiber sind wir daran interessiert, stets die Komplexität zu reduzieren. In der Cloud-Plattform Azure ist Microsoft für den Hardware-Lifecycle verantwortlich. Es steht uns jederzeit die erforderliche Kapazität zur Verfügung.“ Die Cloud hat auch einen klaren Vorteil bei der Datensicherheit. Zudem können sowohl das BRZ als auch seine Kunden ihre IT in der Cloud energie- und emissionseffizienter betreiben. Ein klarer Pluspunkt bei der Nachhaltigkeit.
Andreas Schiffler ergänzt: „Daneben gibt es weitere Möglichkeiten der Optimierung, zum Beispiel, Kapazitäten nur dann online zu schalten, wenn sie auch vom User gebraucht werden.“ Im Zusammenspiel mit den neuen, eigenen cloudbasierten Kundenlösungen zeichnet er folgendes Bild: „Die Kunden-Applikationen laufen künftig nicht mehr in unserem Rechenzentrum, sondern auf dem Tenant des Kunden, der auf Wunsch mit unserem verbunden ist. Der Vorteil für den Kunden ist, sich ganz auf die Rolle als Nutzer konzentrieren zu können und flexibel vom BRZ beraten zu werden. Und sollte es konkrete Probleme geben, kann sich unser Support auf Wunsch direkt ins Kundensystem einklinken, um eine Lösung herbeizuführen.“
“Wir haben zunächst Cloud-Anbieter auf technischer Ebene verglichen. Zusätzlich war die Entscheidung für Microsoft auch eine strategische: Unsere Kunden sind in der Microsoft-Welt zu Hause und werden dies auch in Zukunft sein. Microsoft Azure als Cloud-Lösung und die Microsoft 365 Produkte wirken auf Kundenseite harmonisch zusammen.”
Andreas Schiffler, Head of Datacenter, BRZ
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