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13.06.2023

KI-Modelle in Wochen statt Monaten entwickeln: Die IT von Siemens setzt für künstliche Intelligenz auf die Cloud-Plattform Azure

Präzise Vorhersagen von Betriebszahlen sind ein Segen für jedes Industrieunternehmen: Mit ihnen wird die Produktion genau kalkuliert und Mehrkosten vermieden. Siemens setzt schon lange auf künstliche Intelligenz (KI) um Prognosen zu erstellen und Fachbereiche gezielt zu unterstützen. Doch in der Vergangenheit nahm der Entwicklungsprozess sehr viel Zeit in Anspruch. Um Effizienz und Qualität solcher KI-Modelle zu erhöhen, entwickelte die IT von Siemens eine Plattform auf Basis von Microsoft Azure, die unternehmensweit als anpassbare Standard-Vorlage fungiert. KI-Modelle zu entwickeln und bereitzustellen dauerte früher Monate, mit der Azure basierten Plattform [ai:attack] nur noch ein paar Wochen.

Siemens AG

Die Herausforderung: Einen Standard für KI-Modelle festlegen

Digitale Lösungen auf Basis von künstlicher Intelligenz können so viel: Sie lesen Meta-Daten aus PDF-Dokumenten unkompliziert aus und nutzen sie, um entlang von Zeitreihen Prognosen zu erstellen. Sie erkennen Saisonalitäten – zum Beispiel eine gesteigerte Nachfrage nach Produkten um die Weihnachtszeit – und vereinfachen so die Produktions- und Verkaufsplanung. Per automatischer Bildanalysen erkennen sie Schäden an Produkten und vereinfachen so das Retourenmanagement. Aus eingehenden Rechnungen liest KI automatisch alle relevanten Rechnungsdaten aus, speist sie in die Finanzsysteme des Unternehmens ein und beschleunigt die Bearbeitung. Kurzum: Mit KI werden Prozesse effizienter und Mitarbeitende von eintönigen, zeitintensiven Aufgaben befreit. Doch die Entwicklung solcher Lösungen funktioniert nur dann optimal, wenn der zugrundeliegende Prozess so einfach wie möglich ist. Zwischen der Idee und der Bereitstellung der Lösung sollte nicht viel Zeit liegen.

Die Siemens IT setzte bereits auf unterschiedliche KI-Lösungen. Um diese zu entwickeln, hatten sie schon feste Prozesse zur Entwicklung von KI-Lösungen etabliert. Doch die Siemens IT wollte hier noch besser werden: Hatten Fachbereiche früher Ideen für Lösungen gefunden, die ihnen helfen könnten, Geschäftsprozesse zu beschleunigen, mussten sie diese erst den Data Analyst*innen verständlich machen und spezielles Domänenwissen übermitteln. Dabei fehlte im Fachbereich wiederum das Verständnis für die Funktionsweise von KI und den Data Analyst*innen das richtige, benutzerfreundliche Werkzeug, um die Ideen der Fachbereiche umzusetzen. Eine standardisierte Sprache, ein standardisierter Code, ebenso wie zentrale, wiederverwendbare Bausteine für KI-Modelle gab es nicht. Dr. Ioannis Petrakis ist IT Principal Key Expert Data Analytics & AI bei Siemens IT und verstand diese Herausforderung bestens: „Mit jedem neuen KI-Modell haben wir früher das Rad ein ums andere Mal neu erfunden. Bei der Entwicklung wurden viele Sachen mehrmals gemacht, die es nicht gebraucht hätte – zum Beispiel Konfigurationen. Wir haben keine Bausteine genutzt, sondern jedes Mal erneut tausende Zeilen Code geschrieben.“ Von der Idee bis hin zum fertigen KI-Modell gingen oft mehrere Monate ins Land – viel zu lange, um schnell wichtige Lösungen zur Verfügung zu stellen. Das Ziel von Petrakis und seinem Team: Eine Plattform entwickeln, die zum einen den Data Analyst*innen ein breites Spektrum an einheitlichen KI-Services bietet. Und zum anderen eine Umgebung schaffen, in der sich die Expert*innen der Fachbereiche – wie Finanzen und Logistik – im Bereich Data Analytics und KI ausprobieren können, um Wissen, Erfahrung und ein besseres Verständnis über künstliche Intelligenz aufzubauen. Im Jahr 2021 ging bei Siemens deshalb die Initiative [ai:attack] live – eine Plattform speziell für die Entwicklung von KI-Modellen, die zu 100 Prozent auf Microsoft Azure basiert. 

Die Lösung: Eine KI-Plattform mit wiederverwendbaren Komponenten

Mit [ai:attack] hat sich die Bereitstellung von KI-Modellen enorm beschleunigt: Früher dauerte es mehrere Monate von der Idee bis zur ausgerollten KI-Lösung. Heute vergehen von der Idee bis zur fertigen Lösung nur wenige Wochen. Im Zentrum von [ai:attack] steht Azure Machine Learning. Von der Findung einer Idee bis hin zum schlussendlichen Go-Live eines neuen KI-Modells ermöglicht der Service einen standardisierten, einheitlichen Prozess. 

“Das automatisierte Trainieren von Machine Learning-Modellen in Azure war uns besonders wichtig: KI-Modelle können so automatisch erstellt werden. So sind wir viel schneller, und kürzen unsere Entwicklungszeit von mehreren Monaten auf wenige Wochen.”

Dr. Ioannis Petrakis, IT Principal Key Expert Data Analytics & AI, Siemens IT

Die verschiedenen Funktionen von Azure stehen Siemens bei der Modellentwicklung zur Verfügung. Mit ihnen können sie unterschiedliche Modelle entwickeln, ohne für jedes einzelne neuen Code zu schreiben. „Besonders gefragt sind KI-Modelle, die automatisch Daten aus Dokumenten und Bildern extrahieren“, erklärt Ioannis Petrakis. Entsprechende Bausteine innerhalb der Plattform liefern die Azure Cognitive Services. Mit Textanalysen können Daten aus PDF-Dokumenten – wie Bestellformularen – automatisch ausgelesen werden. Und mit Computer Vision können KI-Modelle beispielsweise Schäden an Geräten auf Bildern erkennen. Die benutzerfreundliche Arbeitsumgebung von Azure Machine Learning Studio ermöglicht Data Analyst*innen zudem einen Überblick zu allen Workflows der Modell-Entwicklung.

“Wir setzen bei der Entwicklung von KI-Modellen sehr stark auf wiederverwertbare Assets. Die Bausteine, die wir nutzen, sind ausreichend getestet und stehen unseren Data Analyst*innen zur schnellen Adaption zur Verfügung. Und dank Microsoft Azure haben alle direkt eine Infrastruktur, mit der sie direkt losentwickeln können.”

Dr. Ioannis Petrakis, IT Principal Key Expert Data Analytics & AI, Siemens IT

Mit dieser modularen Entwicklungsweise sind die Zeiten, in denen für jedes neue Modell tausende Zeilen Code geschrieben wurden, zu Ende. Dies erhöht sowohl die Effizienz des Prozesses als auch die Qualität des Codes. „Es ist ja nicht so, dass wir ein Modell entwickeln und es bleibt dann einfach produktiv“, erklärt Ioannis Petrakis. „Ein Code muss gewartet oder weiterentwickelt werden. Dadurch, dass wir einen einheitlichen Standard für jeden Code in KI-Modellen von Siemens entwickelt haben, sparen wir viel Aufwand.“ Um den Code von drei Projekten zu warten, brauchte es vorher drei Data-Analyst*innen. Heute kann das eine einzige Person übernehmen. 

Die hohe Standardisierung und Automatisierung haben den Entwicklungsprozess deutlich beschleunigt: Außerdem sind sowohl die Bereitstellung der Infrastruktur als auch deren Design heute sehr einfach – denn Referenzarchitekturen stehen direkt in der Plattform zur Verfügung, passend zu jedem möglichen Modell.

“Wir können heute in wenigen Minuten Compute Cluster in Azure bereitstellen. Das war früher nicht möglich.”

Dr. Ioannis Petrakis, IT Principal Key Expert Data Analytics & AI, Siemens IT

[ai:attack] ist Enabler für die Mitarbeitenden in den Fachbereichen und Werkzeug für die Data-Analyst*innen zugleich. 500 Mitarbeitende wurden bereits im Umgang mit der Plattform und dem grundsätzlichen Thema Data Analytics geschult. Dabei hat Siemens IT einen hohen Fokus auf das Thema IT-Sicherheit und Compliance gelegt. „Selbstverständlich klären wir unsere Mitarbeitenden über den verantwortungsvollen Umgang mit Daten und KI auf. Wir haben diese Standards aber auch in unsere Plattform integriert“, versichert Ioannis Petrakis. „Handlungen und Code, die von diesem Standard abweichen, verhindert die Plattform selbstständig. Außerdem legen wir hohen Wert auf das Prinzip der verantwortungsvollen KI – das heißt wir schulen unsere KI-Modelle nur mit Daten, die nicht diskriminieren und ausschließlich vorurteilsfrei bewerten.“

“Früher haben wir Monate gebraucht, bis ein KI-Modell fertig entwickelt war. Dank Microsoft Azure und der darauf basierenden KI-Plattform [ai:attack] heute maximal ein paar Wochen. Die Ideen kommen dafür oft direkt aus den Fachbereichen und die KI-Modelle stehen für eine Umsetzung dann direkt in Echtzeit bereit.”

Dr. Ioannis Petrakis, IT Principal Key Expert Data Analytics & AI, Siemens IT

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